SPD informiert sich bei der MVG

Am Montag informierte sich die SPD-Fraktion gemeinsam mit der AG „60 plus“ des Ortsvereins bei der MVG über die Unternehmensstruktur und die Folgen, die sich durch die Neuplanung des Fahrangebots für Werdohl ergeben haben. Als kompetente Ansprechpartner standen dabei Herr Schäfer, Herr Bökenkötter, Herr Sulies sowie Herr Piepenstock den Teilnehmern zur Verfügung.

Die Ausgleichszahlungen seien in den vergangenen sechs Jahren um fast die Hälfte zurückgegangen. Im Jahr 2003 konnte die MVG noch etwa 6,1 Mio. Euro an Ausgleichszahlungen verbuchen, im Jahr 2009 waren es hingegen nur noch 3,2 Mio. Euro. Das forderte sie zu weiteren Handlungen auf. Nachdem im Jahr 2006 bereits der nördliche Märkische Kreis überplant wurde, stand die Neukonzeption in diesem Jahr nun für den südlichen Märkische Kreis an.

In angenehmer Atmosphäre wurden einige Probleme sehr sachbezogen diskutiert, die sich durch die Umstellung des Fahrplans im August ergeben haben.

Ein großes Thema waren die AnrufLinienFahren – kurz: ALF. Die Mitarbeiter der MVG machten deutlich, dass ohne die AnrufLinienFahrten bestimmte Linien aufgrund ihrer geringen Frequentierung ganz wegfallen würden. Dazu hätte es ohne die ALF keinen weiteren Ersatz gegeben. Einige Fahrten rechneten sich nicht, da im Durchschnitt jeder gefahrene Kilometer rund 3 Euro koste. In einigen Bezirken konnte durch die ALF sogar das Angebot weiter ausgebaut werden. Als Beispiel wurde die Linie 60 an der Hesmecke hervorgehoben. Vor der Fahrplanumstellung fuhr die Linie werktags täglich jeweils drei Fahrten hin und zurück. Nach der Neukonzeption habe sich die Anzahl auf zehn Fahrten pro Tag und Strecke erhöht.

Zur Information der Kunden sind Flyer gedruckt worden. Auf vielfachen Wunsch gibt es sie nun auch in türkischer Sprache, die bereits im Bremfeld verteilt worden sind.

Das ALF-System scheine bei den Bürgern nun angekommen zu sein, so das Fazit der MVG. Von den 575 angebotenen Fahrten im Oktober wurden 179 Fahrten von 386 Fahrgästen abgerufen.

Ob eine gebührenfreie Hotline möglich sei, wollte auf vielfache Nachfrage der Bürgerinnen und Bürger am Wochenmarkt der SPD-Ortsvereinsvorsitzende, Andreas Späinghaus, wissen. Die Hotline werde bereits vom Land gefördert. Derzeit werde nach weiteren Fördermöglichkeiten geprüft, um eine Kostenfreiheit zu erreichen.

Betont wurde seitens der MVG auch, dass die Kooperation mit dem Bürgerbusverein sehr erfolgreich und für die Beförderung der Fahrgäste in weniger stark nachgefragten Bereichen besonders wichtig sei. Die Fahrgastzahlen bei den Bürgerbusfahrten habe in den letzten Jahren zugenommen.

Angesprochen wurde auch, dass am Wochenende weder ein Bus zum Riesei noch zur Repke fährt. Somit fällt es einigen Sportlern und ihren Fans schwer zu den Sportstätten zu gelangen. Auch der Hof Repke kann so nicht am Wochenende besucht werden. Die MVG sicherte zu, sich noch einmal mit den Fahrgastzahlen auseinanderzusetzen und nach Alternativen zu schauen.

Desweiteren wurde angeregt, dass die Linie 63 am Wochenende, auch am Riesei halten soll.

Auch das Problem, dass Kinder der Grundschule Königsburg morgens auf dem Weg zur Schule stehen gelassen werden, wurde thematisiert. Dies sei auf den Lehrermangel der Gesamtschule zurückzuführen, da hierdurch einige Schüler erst zur zweiten Stunde zum Unterricht erscheinen müssen. So seien die Busse, die eigentlich für die Grundschüler vorgesehen waren, bereits durch ältere Schüler der Gesamtschule besetzt. In einer Besprechung mit den Schulleitern soll hier Abhilfe geschaffen werden.

Den Teilnehmern des Gesprächs wurde klar, dass die MVG stets nachfrage- und kundenorientiert agiert. Bei der Aussage, dass die MVG nicht kundenfreundlich sei, kann es sich nur um ein Vorurteil handeln, denn sie hat in diesem Gespräch das Gegenteil bewiesen. Ihr sei der Erhalt eines ÖPNVs wichtig, der „attraktiv, eigenproduziert, umweltgerecht und finanzierbar“ sei.

Die nächste Aktualisierung der Fahrpläne ist für den 14. Februar 2011 vorgesehen. (Fotos: Quelle MVG)