Jahresbericht des Ortsvereinsvorsitzenden, Andreas Späinghaus zur Jahreshauptversammlung 2016

Oh wir schön ist Panama!

Eines Tages machen sich der kleine Bär und der kleine Tiger auf den Weg: sie suchen Panama, das Land ihrer Sehnsucht…

So, liebe Genossinnen, liebe Genossen schrieb der Kinderbuchautor und Illustrator Janosch bereits im März 1978.

Er war damals schon ein Visionär.

Heute liest man „Oh wie schön ist Panama“ in einem ganz anderen Zusammenhang. Die so genannten Panama-Papers halten zur Zeit über alle Grenzen hinweg die Welt in Atem.

Panama ist für viele gierige, reiche Leute das Land deren Sehnsucht. Die Gier dieser Menschen ist einfach ekelhaft, in Regionen dieser Erde kommen Menschen vor Hunger und Durst nicht in den Schlaf, dort werden Milliarden an Privatvermögen, teilweise illegal zur Seite geschafft in Briefkastenfirmen verwaltet, nicht einmal ausgegeben. Es geht nur um Gier!

Wieder einmal ist es der Presse in enger Kooperation untereinander gelungen einen Skandal aufzudecken und publik zu machen.

Eine Presse, die mittlerweile schamlos von vielen desorientierten Geistern aus „Lügenpresse“ bezeichnet wird. Dieser Begriff führt zurück zum Beginn des 20. Jahrhunderts – in die Zeit völkischer und nationalsozialistischer Ideologie. Er hatte eine erste Blütezeit im Rahmen der völkischen Bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, der der Nationalsozialismus zahlreiche Impulse verdankte, bis hin zur antijüdischen Rassenideologie.

Auch diese Bezeichnung ist für mich ein Zeichen, dass die sich die Form der Auseinandersetzung in diesem Land negativ verändert hat, das eine „Streitkultur“ mit Argumenten und Gegenargumente verloren geht. Es wird gehasst, gepöbelt und diffamiert bis sich die Balken biegen.

Aber das ist vielleicht auch nur eine persönlich Be- oder Empfindlichkeit, ich ekel mich davor, wie einige hirnlose Individuen ihren Hass geradezu ins Netz göbeln.

Zuletzt haben wir uns im Februar des vergangenen Jahres gesehen, – das ist, so muss ich zugeben, lange her!

Der Parteivorstand hat nach den langen und intensiven Wahlkämpfen der letzten Jahre, mit ganz vielen, teilweise täglichen Terminen und Aktionen, die Zeit gebraucht, um sich zu erholen und um wieder runterzufahren. Viele Vorstandsmitglieder stehen im Beruf, arbeiten in anderen Organisationen ehrenamtlich, oder sind im Nebenerwerb Oma und Opa. Da wird die Zeit schon mal knapp.

Selbstverständlich hat der Vorstand regelmäßig getagt.

Wir haben mit dem Geld, welches wir für Infostände ausgegeben hätten das Werdohler Flüchtlingsnetzwerk, die Jugendfeuerwehr und das Projekt „Singende Grundschule“ unterstützt.

Das 21. SPD Fußballturnier fand in Kooperation mit dem TuS Versetal am 21. Juni statt. In diesem Jahr wird am 26. Juni auf dem Kunstrasenplatz gekickt.

Jürgen Henke startete eine Unterschriftenaktion gegen die Schließung der KFZ-Zulassungsstelle im Werdohler Rathaus. Der SPD-Ortsverein unterstützte ihn dabei. Über 4.000 Unterschriften wurden gesammelt, – leider vergeblich, – der Landrat entschied mit Rückendeckung der Mehrheitsfraktionen aus CDU und SPD für die Schließung der sehr gut frequentierten und angenommenen Zulassungsstelle.

Mit Bürgerfeundlichkeit hat das wenig zu tun. Enttäuschend war auch die mangelnde Solidarität der SPD-Kreistagsfraktion, – aber so ist das schon mal in großen Koalitionen. Das eigene Profil geht verloren.

Der über lange Jahre bewährte SPD-Bus hat seinen Geist ausgehaucht, er ist nicht mehr durch den TÜV gekommen. Durch einen einstimmigen Vorstandsbeschluss wurde ein neues Fahrzeug gekauft. Wir fahren nun etwas kleiner, bekommen aber alles an Equipment unter. Wir haben jetzt einen Fiat DOBLO, der auch noch, wenn das Wetter es zulässt, innen ausgebaut und außen beklebt wird, damit er auch als SPD-Fahrzeug gut zu erkennen ist.

Die SPD-Fraktion hat einen neuen Vorsitzenden. Nachdem Matthias Wershoven nach Neuenrade gezogen ist, wurde das Amt neu besetzt.

Wilhelm Jansen leitet nun die Geschicke der SPD-Ratsfraktion, gemeinsam mit Marion Gierse und Udo Böhme. Lieber Willi, liebe Marion, lieber Udo auch wenn ihr schon eine Weile im Amt seit, wünsche ich euch an dieser Stelle viel Glück, viel Erfolg und eine glückliche Hand.

Ihr könnt die Partei, den Ortsverein und auch mich immer an Eurer Seite wissen!

Nach zweieinhalb Jahren ohne gewählten Vorsitzenden ist der Vorstand der Ortsunion wieder vollzählig aufgestellt! Ich gratuliere dem neuen Vorsitzenden Detlef Seidel herzlich zu seiner Wahl im Februar.

Ich gratuliere ihm ausdrücklich nicht zu seiner Äußerung zu unserem ehemaligen Fraktionschef, Matthias Wershoven!

Matthias hat keine Sitzungen durch Kleinigkeiten und Niggeligkeiten in die Länge gezogen. Ich weiß nicht welches Verständnis Herr Seidel von Kommunalpolitik hat. Wenn unserer Fraktionschef z.B. auf den Sinneswandel der CDU-Fraktion in Sachen Jugendraum Pungelscheid mehrfach aufmerksam macht, dann sind das keine Kleinigkeiten und auch keine Niggeligkeiten. Ein solch plötzlicher Meinungsumschwung ist schon eklatant und muss entsprechend gewürdigt werden, auch wenn es den Damen und Herren der Union unangenehm ist. Das sollte eine Ratsfraktion und eine Partei aushalten.

Die Behauptung, dass es im Rat sachlicher geworden sei, seit Matthias Wershoven nicht mehr da ist, ist schon hanebüchen.

Sie ist falsch und sie ist unfair!

So sollten wir nicht miteinander umgehen!

Zum Zeitpunkt seiner dreisten Äußerung hat es gerade mal eine Ratssitzung ohne Matthias gegeben, nämlich die letzte Sitzung in 2015 am 21.12.. Danach hat sich der Rat erst wieder am 14.03. getroffen – jedoch ohne Herrn Seidel.

Die Ausschüsse, die in der Zeit bis zu seiner Äußerung getagt haben, waren von Seiten der CDU nicht mit Detlef Seidel besetzt. Ich frage mich also, woher nimmt der CDU-Chef die Chuzpe solch einen Quatsch zu erzählen?

Außerdem ist es schlicht und einfach eine Frechheit so über ausgeschiedene Mitglieder des Rates, also ehemalige Kollegen, zu sprechen!

Auf der Veranstaltung der CDU Ende Februar wurden ja sowieso recht eigenartige Signale gesendet. Ein taktischer Wortbruch in Sachen Schulpolitik und das marionettenhafte Schweigen der Bürgermeisterin dazu, lassen nicht uns, sondern auch große Teile der Werdohler Bevölkerung sprachlos und fragend zurück.

Das sind die falschen Signale!

Und hier geht es nicht um Kleinigkeiten und Niggeligkeiten – hier geht es um Seriosität um Verlässlichkeit und um Ehrlichkeit!

Es gibt aber auch was erfreuliches zu berichten, das hat allerdings nichts mit der Ortsunion zu tun…wie auch?

Mit unserer AG 60plus geht es weiter! Der alte/neue Vorstand wird aller Wahrscheinlichkeit mit einem neuen Vorstandssprecher in einer Veranstaltung am 19.04. hier im Haus Werdohl gewählt.

Gerd Külow hat sich bereit erklärt als Sprecher der AG60plus zu fungieren. Das es Gerd wirklich ernst meint, sehen wir daran, dass er seit dem 01.02. Mitglied unserer wunderbaren Partei ist.

Lieber Gerd, ich möchte dir hiermit dein Parteibuch übergeben und dich ganz herzlich in unserem Ortsverein begrüßen! Ich freue mich wirklich sehr, dass du in der AG 60plus aktiv bleibst.

Das vergangene Jahr und die heutige Zeit stellen unser Land und unsere Stadt vor neue herausfordernde Aufgaben.

Hunderttausende Flüchtlinge sind zu uns gekommen um in unserem Land Schutz zu finden. In Werdohl leben zur Zeit ca. 350 Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern und Regionen.

Ich finde, Werdohl meistert diese Herausforderung sehr gut! Nicht zuletzt durch das Engagement vieler ehrenamtlich arbeitenden im Bereich des Flüchtlingsnetzwerks. Hier wird es den Flüchtlingen, einfacher gemacht bei uns heimisch zu werden. Es wird sehr konkret geholfen.

Ich möchte mich ausdrücklich nicht nur bei den Ehrenamtlern des Netzwerks, sondern bei allen Ehrenamtlern in Werdohl für ihren Einsatz bedanken. Ohne Sie könnten von finanziellen Nöten getroffenen Städte nicht mehr existieren.

Was sie leiten ist wichtig und richtig!

Die gesellschaftlichen Herausforderungen haben dazu geführt, dass sich Parteien wie die AfD strickt weigern diese Herausforderung überhaupt anzunehmen. Rechte Parteien aus Protest zu wählen bringt der Demokratie nicht viel. Man sieht es ja an der Arbeit in den Parlamenten, was dort für Pfeifen aktiv sind.

Wir müssen aufpassen, dass wir nicht von Menschen regiert werden, die Menschen verachten, ja hassen!

Ich halte es für unsere Pflicht als Staat und Bürger Kriegsflüchtlingen zu helfen. Die tumben Ressentiments die durch die Foren geistern, dürfen nicht die Oberhand gewinnen.

Die Brandstifter, die Brandsätze in Flüchtlingsunterkünfte werfen dürfen nicht  davonkommen. Genauso dürfen auch die Vergewaltiger und Belästiger nicht davonkommen!

Die AFD und andere rechtsextreme Gruppierungen sind nicht die Volksparteien. Die SPD ist und bleibt eine Volkspartei mit einer langen demokratischen Tradition.

Am 23. März 1933 sprach Otto Wels zur Verabschiedung der Ermächtigungsgesetze, die nur von den SPD-Abgeordneten abgelehnt wurden: Freiheit und Leben kann man uns nehmen, – die Ehre nicht.

Damals schaffte sich die Demokratie selber ab, es gibt Kräfte in unserem Land, die genau dort wieder hin wollen.

Seien wir wachsam!

Nutzt das Instrument der Demokratie – geht wählen!

Glückauf