Stellungnahme des Vorsitzenden der Werdohler SPD zum Thema Ausstellung

Am 17.11.2010 habe ich die Partei- und Fraktionsvorsitzenden von CDU, WBG und FDP per E-Mail mit folgendem Wortlaut angeschrieben:

„Liebe Ratskollegen, im kommenden Jahr wird der SPD-Ortsverein 100 Jahre alt. Wir wollen dieses Jubiläum gebührend feiern. U.a. planen wir für den Mai 2011 einen Empfang, – gekoppelt mit einer Ausstellung.

Den Empfang und die Ausstellung würden wir gerne in der Stadtbücherei durchführen, da die Räumlichkeiten dort entsprechend geeignet sind.

Da die Stadtbücherei ein öffentliches Gebäude ist, denke ich, ist es gegeben, Sie um Ihr Einverständnis zu bitten.“

CDU und WBG sind unserer Bitte nicht nachgekommen. Dementsprechend werden wir unsere Ausstellung, zu der wir alle Bürgerinnen und Bürger Werdohls mit ihren Kindern und Enkelkindern recht herzlich einladen, an anderer Stelle durchführen. Gerne organisieren wir auch Termine für interessierte Schulklassen.

Für die sicher gut gemeinten Hinweise der WBG und CDU auf die Existenz anderer öffentlichen Gebäude, die uns allerdings alle bekannt waren, bedanken wir uns recht herzlich.

Der von Herrn Ohrmann für die Stadtbücherei neu eingeführte Aspekt des politikfreien Raumes für Kinder und Jugendliche ist hochinteressant. Dieser Blickwinkel des Jugendschutzes, bezogen auf unser Vorhaben, wurde von uns offenbar bisher vernachlässigt. Wir haben das Gefährdungspotential, das von der 100-jährigen Geschichte der Werdohler SPD für Kinder und Jugendliche ausgeht, bis heute nicht erkannt. Das mag daran liegen, dass wir unsere Ausstellung ausschließlich als ein ortsnahes und daher lebensnahes zeitgeschichtliches Dokument, das vom Kaiserreich über die dunkelste Zeit Deutschlands bis in die Neuzeit reicht, angesehen haben. Wir hielten dies gerade auch für Kinder und Jugendliche interessant. Deshalb halten wir auch die Stadtbücherei, die ja auch als Ort des Lernens und der Begegnung gedacht ist, nach wie vor für die richtige Wahl.

Die ablehnende Haltung der WBG, mit der Begründung, die SPD könne mit dieser Ausstellung Eigenwerbung betreiben, zeugt zwar von wenig Souveränität, benennt aber wenigstens die tatsächlichen Vorbehalte.