Wirklich unabhängig?

Die WBG spricht sich offiziell für den CDU-Kandidaten Dirk Middendorf aus laut aktueller Äußerung in einem Zeitungsinterview mit Thorsten Hähnel – unterschrieben von Thorsten Hänel. Da stellt sich die Frage: Wie unabhängig ist diese Wählergemeinschaft eigentlich noch?

Die WBG ist eine „Unabhängige Wählergemeinschaft“, die nach ihrem eigenen Internetauftritt als „Zusammenschluss parteipolitisch nicht gebundener Bürgerinnen und Bürger […] ihre Entscheidungen ideologiefrei mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger trifft.“ Wenn sich eine „unabhängige“ Wählergemeinschaft öffentlich für einen Kandidaten der CDU starkmacht, stellt sich die Frage, ob es sich hier wirklich um eine breit getragene Entscheidung innerhalb der WBG handelt – oder eher um die persönliche Meinung ihres Fraktionsvorsitzenden? Immerhin ist Thorsten Hänel Angestellter mit Leitungsaufgaben im Unternehmen des CDU-Bürgermeisterkandidaten und diesem sehr lang freundschaftlich verbunden. Ist es das „Wir“ der WBG oder das „Krankenschwester-Wir“ von Thorsten Hänel?

Es wirkt fast so, als ob sich die WBG gerade ziemlich parteiisch verhält. Und das bei einer Bürgermeisterwahl, bei der es um Sachpolitik und kommunale Lösungen geht – nicht um persönliche Allianzen.

Bürgerinnen und Bürger, die die WBG gerade wegen ihrer politischen Eigenständigkeit gewählt haben, dürften solche Aussagen möglicherweise verwundern, wie sie vom Fraktionsvorsitzenden der WBG öffentlich getätigt werden. Das dürfte im gleichen Maße auch für die Mitglieder der WBG selbst gelten. Bekommt man bei der Kommunalwahl wirklich die pure WBG oder nur den Juniorpartner der CDU?

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